Die meisten Verführungstricks und Flirttipps sind nicht viel wert, wenn das eigene Selbstbewusstsein einem regelmäßig einen Strich durch die Rechnung macht. Zudem wirkt ein mangelndes Selbstvertrauen nicht gerade anziehend auf das andere Geschlecht. Besonders Frauen mögen es, wenn Sie von selbstbewussten Männern angesprochen oder umschwärmt werden. Leider ist es jedoch nicht unbedingt die leichteste Übung, mehr Selbstbewusstsein aufzubauen und die eigene Persönlichkeit in diesem Bereich ausreichend zu stärken.
Natürlich haben gewisse Charaktereigenschaften ihre Ursachen und so gibt es naturgemäß eine Vielzahl von Gründen, die für ein schwaches Selbstbewusstsein verantwortlich zu machen sind. Häufig haben schlechte Erfahrungen der Vergangenheit, allen voran sämtliche Tiefschläge und Niederlagen, ihre Spuren hinterlassen und die Persönlichkeit der Betroffenen geprägt. Auch der Konkurrenzkampf mit vermeintlich stärkeren, schöneren oder geistig überlegenen Kontrahenten hilft nicht gerade, ausreichend Selbstbewusstsein zu entwickeln. Daher ist es in jedem Fall ratsam, weniger Vergleiche mit anderen anzustellen und stattdessen seinen eigenen Weg zu gehen. Schließlich findet sich in so gut wie jedem Bereich ohne mühevolle Suche jemand, der einem einfach überlegen ist. Wer sich zu viel mit Konkurrenzdenken aufhält, wird sein Selbstbewusstsein mit Sicherheit nicht effektiv stärken können. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass Individualisten nicht vergleichen müssen. Sie erkennen die Einzigartigkeit, die jeden von uns ausmacht, und machen sich diesen Umstand zu nutze, um vor Selbstsicherheit nur so zu strotzen.
Teilweise spielt aber auch die Erziehung eine nicht unerhebliche Rolle, wenn es um das eigene Selbstwertgefühl geht. Vor allem Kinder, denen sehr eingefahrene und autoritäre Ansichten der Eltern aufgezwungen wurden, haben selten gelernt, eigene Wünsche und Bedürfnisse durchzusetzen. Häufig sind diese auch im Erwachsenenalter im gewissen Sinne abhängig von den Launen anderer. An dieser Stelle gilt es, gewohnte Strukturen durch neue Denkweisen aufzubrechen und sich entsprechende Vorbilder zu suchen. Wer verstanden hat, dass die erfolgreichsten und bekanntesten Menschen weder sonderlich angepasst noch uneigennützig waren, dem fällt es leichter, sich seine eigenen Bedürfnisse und deren Durchsetzung in Zukunft auf die Fahne zu schreiben.
All diejenigen, die mehr Selbstbewusstsein aufbauen möchten, müssen sich stets vor Augen führen, dass die eigene Persönlichkeit nur über einen längeren Zeitraum erfolgreich und vor allem dauerhaft gestärkt werden kann. Wahrscheinlich ist dies auch einer der Gründe, warum viele gute Vorsätze meist schon frühzeitig scheitern. Die meisten bringen nicht die nötige Ausdauer auf, um tatsächlich eine Änderung in ihrem Leben zu bewirken. Dabei ist das Vorhaben deutlich leichter zu realisieren, wenn man in relativ kurzer Zeit bereits gewisse Erfolge erzielt. Die Motivation steigt und die Frustration hält sich in Grenzen, wenn man nicht gleich nach den Sternen greift. Daher sollte man sich zunächst unbedingt kleinere und vor allem realisierbare Ziele setzen. Sind diese erreicht, wird das Selbstbewusstsein gestärkt. Wie bereits angesprochen braucht dieser Prozess Zeit. So stellt sich eine selbstbewusste Grundhaltung in der Regel erst mit dem Erreichen vieler kleinerer Ziele ein.
Übung macht bekanntlich den Meister. Ohne Kommunikationsübungen oder Gespräche mit dem anderen Geschlecht wird es schwierig, ausreichend Selbstbewusstsein aufzubauen. Am besten kann man sein Selbstbewusstsein trainieren, indem man zunächst mit neutralen Gesprächspartnern kommuniziert. Wer sich gleich an seinen Traumpartner heranwagt, ist unsicher und entsprechend aufgeregt. Hilfreich kann es in diesem Zusammenhang auch sein, direkten Kontakt zu umgehen, indem man auf das Internet und im Speziellen auf Singlebörsen setzt. Gerade bei ausgeprägter Schüchternheit lassen sich so dennoch Kontakte und Unterhaltungen nach und nach aufbauen.
Menschen mit viel Selbstbewusstsein mögen sich selbst. Einige sind sogar regelrecht selbstverliebt. Wer mit körperlichen Makeln auf die Welt gekommen ist oder sich generell in seiner Haut nicht wohl fühlt, dem fällt es natürlich deutlich schwerer, sich selbst zu lieben. Beim Flirten kann zwar schon allein andere Kleidung oder eine neue Frisur mehr Selbstbewusstsein schaffen, hilft allerdings auch nicht wirklich über tiefsitzende Probleme mit dem eigenen Äußeren hinweg. Auch wenn Schönheitsoperationen mit Sicherheit der letzte Ausweg bleiben sollten, so helfen diese dennoch relativ häufig, dass eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Charakterliche Schwächen und Defizite kann aber auch keine Operation ausbügeln. In diesen Fällen sollte man immer hinterfragen, welche Charaktereigenschaft man selbst nicht mag und warum. Eine bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten kann, wenn die Analyse regelmäßig erfolgt, durchaus positiven Einfluss auf die eigene Persönlichkeit haben.
Nicht alle Menschen verstehen Spaß. Viele sind regelrecht humorlos und gehen daher besonders verbissen und sichtlich verkrampft durchs Leben. Man erkennt selbstbewusste Charaktere letztlich auch daran, wie sehr sie über sich selbst lachen können. Wer wenig Selbstbewusstsein besitzt, wird sich bei sämtlichen Späßen angegriffen fühlen und genervt reagieren. Entsprechend enttäuscht werden dann andere mit Ignoranz oder wehrhaften Anfeindungen bestraft. Einfach aus dem Grunde, weil man mit sich selbst nicht im Reinen ist und dieser Umstand keine Selbstzufriedenheit zulässt. Diese Menschen nehmen sich selbst viel zu ernst, wodurch deren Selbstvertrauen häufig mehr Schaden nimmt als überhaupt sein müsste. Wer an dieser Stelle deutliche Defizite zu verzeichnen hat, sollte lernen, über sich selbst zu lachen. Zum einen wird man logischerweise weniger von anderen angegriffen – die Angriffsfläche fehlt einfach – und zum anderen wirkt man generell sympathischer, wenn man sich selbst nicht zu wichtig nimmt. Ist man in der Lage, immer dann über sich zu lachen, wenn eigentlich Trotzreaktionen erwartet werden, nimmt die Sympathie zu und dadurch letztlich auch das Selbstvertrauen.
Das eigene Selbstbewusstsein gewinnt auch immer dann an Substanz, wenn andere von einem regelmäßig Hilfe erbitten. Dazu ist es allerdings notwendig, dass man sich nicht nur selbstsüchtig um seine eigenen Belange kümmert und stattdessen hin und wieder ein offenes Ohr für andere hat. Man darf in diesem Zusammenhang jedoch auch nicht ins Gegenteil verfallen, indem man ständig und überall für andere da ist. Selbstbewusst zu sein bedeutet daher auch, eine Bitte konsequent ablehnen zu können, wenn einem die Zeit oder einfach die Lust fehlt. Das Gefühl, gebraucht zu werden stärkt das Selbstbewusstsein. Das Gefühl von allen und jedem ausgenutzt zu werden, wird es hingegen eher schwächen. Wer mit der Zeit ausreichend Selbstvertrauen gewonnen hat, entscheidet zukünftig selbst, welchen Bitten und Forderungen er nachkommt und was er unterlässt. In der Regel erkennt man im Laufe dieser Entwicklung, dass die falsche Angst vor einem klaren und deutlichen „Nein“, die Selbstbestimmung viel zu lange in Fesseln gehalten hat. Im Alltag bieten sich genügend Möglichkeiten, Ablehnung zu trainieren. Ständig versuchen einem die Menschen Dinge zu verkaufen oder zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Ist das Selbstvertrauen noch nicht stark genug, kann man beispielsweise am Telefon oder per Post Ablehnung demonstrieren und seine Durchsetzungskraft üben. In späteren Phasen fällt es dann auch leichter, im direkten Kontakt seinen Standpunkt klar und deutlich zu vertreten.
Nur wer sich selbst nicht unter Wert verkauft, an sich glaubt und seine eigenen Bedürfnisse befriedigt, wird von seiner Umwelt ernst genommen. Dies wiederum baut unheimlich viel Selbstvertrauen auf. Zwar gibt es mit Sicherheit genügend Menschen, die solch ein Verhalten eher als Egoismus interpretieren, der Großteil wird jedoch entsprechenden Respekt zeigen. Letztlich imponiert es uns, wenn jemand seine Meinung gebührend vertreten kann und damit Selbstbewusstsein ausstrahlt. In diesem Zusammenhang muss man sich auch immer vor Augen halten, dass man, sobald man auf der einen Seite Selbstvertrauen hinzugewinnt, auf der anderen Seite immer irgendwo anecken wird. Nur wer angepasst und unauffällig durchs Leben geht, kann Kritik im Bezug auf seine Person weitestgehend vermeiden. Diese Menschen sind jedoch keinesfalls selbstbewusst, sie haben Angst vor den Reaktionen der anderen und suchen daher den Weg des geringsten Widerstandes. Sie sehen also: Wer Selbstbewusstsein gewinnen will, kann dies nicht, ohne auch etwas aufzugeben – nämlich seine eigene Bequemlichkeit.