Die erste gemeinsame Wohnung

Wie das Zusammenziehen die Beziehung auf die Probe stellt

Die erste gemeinsame WohnungBereits einige Wochen oder Monate nach dem Kennenlernen träumen viele Paare von ihrer ersten gemeinsamen Wohnung. Die Ernsthaftigkeit der Beziehung soll unterstrichen werden, indem man die Zukunft von nun an zusammen plant. Verstehen sich beide Partner wie blind und befindet sich die Beziehung auf einem harmonischen Höhepunkt, dann werden die Schattenseiten des Zusammenziehens konsequent ausgeblendet. Niemand denkt dabei an Streit und bevorstehende Beziehungsprobleme. Schwebt man auf Wolke Sieben, dann möchte man den Partner am liebsten die ganze Zeit um sich haben. Jede Nacht soll nun gemeinsam verbracht werden. Um diese Zweisamkeit in vollen Zügen und zudem noch ungestört genießen zu können, braucht es in der Regel ein Zuhause, welches nur dem jungen Paar zur Verfügung steht. Letztendlich werden hoffnungsvolle Zukunftspläne geschmiedet und die Suche nach der ersten gemeinsamen Wohnung beginnt.

Zunächst muss das Paar die finanziellen Möglichkeiten kennen und sich einig sein, welche Wohnungsgröße überhaupt in Frage kommt. Neben der eigentlichen Wohnung kann schon die Wahl der richtigen Lage erste Spannungen hervorrufen. Wichtig ist daher, dass beide Seiten stets eine demokratische Entscheidung treffen. Denn muss der eine Part permanent zurückstecken, dann kann dies mit der Zeit für gewisse Schwierigkeiten sorgen.

Ist die passende Wohnung endlich gefunden, dann geht es ans Einrichten. Meist beginnen an dieser Stelle bereits die ersten Probleme. Der Geschmack von Mann und Frau unterscheidet sich ja teilweise recht deutlich. Mögen Frauen oft Blümchengardinen und zahlreiche Pflanzen, so favorisieren Männer vielmehr elektronische Highlights und eine praktische Inneneinrichtung. Hierbei müssen nicht selten Kompromisse gefunden werden, damit sich beide Seiten in der neuen Wohnung wohlfühlen können.

Wurden die Schwierigkeiten beim Einrichten des neuen Heims mehr oder weniger gut bewältigt, dann gilt es, den normalen Beziehungsalltag alle Aufmerksamkeit zu schenken. Dieser stellt wohl die schwerste Prüfung von allen dar. Hier müssen nicht nur die unterschiedlichen Interessen, sondern auch die abweichenden Lebensweisen unter einen Hut gebracht werden. Verbringt man nicht jede Sekunde mit dem Partner, dann fallen diese Unterschiede weniger ins Gewicht. Vielleicht bemerkt man sie ja nicht einmal. Lebt man allerdings zusammen, dann können bereits kleine Abweichungen vom eigenen Lebensstil schlagartig zum Problem werden. Umso wichtiger ist es, den Partner grundsätzlich so wenig wie möglich einzuschränken.

Versuchen Sie nicht den Partner zu erziehen, nur weil seine Lebensgewohnheiten nicht den Ihren entsprechen. Zwischen Männern und Frauen gibt es gerade im Haushalt gravierende Unterschiede. Oft unterscheiden sich die Einstellungen zur Hausarbeit unter den Geschlechtern ziemlich massiv. Die Damenwelt wünscht sich fleißige Partner, die im Haushalt helfen und Unordnung selbst erkennen. Wobei viele Männer schon genervt sind, wenn die Frauen ständig Zeit aufbringen, um Ordnung zu halten. Auch beim TV-Programm scheiden sich die Geister. Im Endeffekt bleibt dem Paar nichts weiter übrig, als aufeinander zuzugehen. Jeder Part muss Abstriche bei seinen Ansprüchen machen, damit die Harmonie in der Beziehung auf Dauer bestehen bleibt. Finden Sie Gemeinsamkeiten und versuchen Sie bei den unterschiedlichen Ansichten des Partners Kompromisse einzugehen. Sicherlich lässt sich ein Streit nicht immer vermeiden, dieser sollte jedoch sinnvolle Argumente hervorbringen, damit das Paar an sich arbeiten kann. Wenn Sie es akzeptieren, dass bestimmte Verhaltensweisen geschlechtsspezifisch sind, dann haben Sie bereits einen großen Vorteil gegenüber anderen.

Lässt es sich einrichten, dann sollten Sie bei der Wohnungssuche darauf achten, dass jeder einen eigener Raum zur alleinigen Verfügung hat. Jeder braucht in gewissen Abständen Zeit für sich und einen Ort, an den man sich zurückziehen kann. Dies ist nicht nur für den Einzelnen von großer Wichtigkeit, sondern stärkt im Endeffekt auch die gesamte Beziehung. Gerade durch zuviel Zeit miteinander geht man sich schnell auf die Nerven. Dieser Umstand kann ein schleichendes Gift für die Beziehung sein. Es gibt nicht gerade wenige Partnerschaften, die eben genau aus diesen Gründen kurz nach dem Zusammenziehen in die Brüche gingen. Selbst Beziehungen, die jahrelang gut verliefen, weil die beiden Partner getrennt lebten, können an der ersten gemeinsamen Wohnung scheitern. Wenn Sie Toleranz mitbringen und bereit sind, Ihre Ansprüche zum Wohle der Beziehung herunter zu schrauben, dann kann Ihre erste gemeinsame Wohnung Ihnen viel Glück und Zufriedenheit bereiten. Sollten Sie jedoch schon immer ein Einzelkämpfer gewesen sein, dann sollten Sie sich auf gewisse Schwierigkeiten vorbereiten, wenn Sie ernsthaft mit dem Gedanken spielen, mit Ihrem Partner zusammen zu ziehen.

 

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